Für unsere Finanztip-Strategie zur Geldanlage haben wir verschiedene Analysen angestellt. Dabei setzen wir verschiedenen Annahmen voraus, deren Herleitung wir Dir in diesem Kapitel erklären.
Wie hat Finanztip die Renditen errechnetNach unseren Analysen können Anlegerinnen und Anleger künftig bei Aktien mit einer langfristigen Rendite zwischen vier und acht Prozent rechnen. Im Mittel liegt die Rendite bei sechs Prozent. Zu diesem Schluss kommen wir, nachdem wir uns die langfristigen historischen Renditen der Aktienindizes MSCI World und S&P 500 angeschaut haben. Daraus ergab sich, dass die Aktienrendite in der Vergangenheit in einer schlechten Phase bei fünf Prozent, in einer normalen Phase bei sieben Prozent und in einer guten Phase bei neun Prozent lag.
Da die Renditen in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut waren, rechnen wir lieber vorsichtig. Das halten wir auch für sinnvoll, da eine Überschätzung des Verlaufs aufgrund des Zinseszinseffektes starke Auswirkungen hätte. Deswegen ziehen wir für unsere angenommene Rendite in der Zukunft einen Prozentpunkt von der Auswertung der historischen Entwicklung ab.
Bei unserer Überlegung zur zukünftigen Rendite von Zinsanlagen gehen wir don aus, dass im Mittel langfristig eine die Inflation ausgleichende Rendite von zwei Prozent erwirtschaftet werden kann. Eine Inflation von zwei Prozent ist langfristig realistisch, da die Europäische Zentralbank eine Inflation von zwei Prozent anstrebt.
Wie hat Finanztip die langfristige Entwicklung des Musterportfolios berechnet?Für unsere Beispielrechnungen haben wir drei Musterportfolios erstellt, welche die folgende Tabelle zeigt.
Portfolio APortfolio BPortfolio CAktien40 %60 %80 %Zinsanlagen60 %40 %20 %Quelle: Finanztip (Stand: 2025)
Für diese drei Musterportfolios haben wir dann die Wertentwicklung im Zeitverlauf berechnet. Dabei haben wir für Aktien eine Rendite von sechs Prozent und für die Zinsanlagen eine Rendite von zwei Prozent angenommen. Wir sind don ausgegangen, dass der Anleger oder die Anlegerin zu Jahresanfang einmal 4.800 Euro anlegt. Dies ist eine Vereinfachung einer monatlichen Sparrate von 400 Euro. Dies hat einen geringen Effekt auf das Ergebnis, weil wir so nicht den unterjährigen Zinseszinseffekt berücksichtigen. Wir haben außerdem angenommen, dass der Anleger die Anlagesumme jedes Jahr um zwei Prozent erhöht. Im zweiten Jahr würden also zum Beispiel 4.896 Euro eingezahlt.
Bei unserer Berechnung haben wir auch berücksichtigt, dass der Anleger für seinen Aktien-ETF jährlich Steuern auf eine Vorabpauschale zahlen muss. Für die Berechnung der Vorabpauschale sind wir vom Basiszins für 2024 ausgegangen, der bei 2,29 Prozent liegt. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis vor Steuern. Darauf fallen noch 26,28 Prozent Abgeltungsteuer und Solidaritätszuschlag an.
Tabelle: So entwickeln sich die Musterportfolios vor SteuernJahreEinzahlung80 %60 %40 %1583.008 €122.319 €114.455 €107.165 €20116.627 €194.131 €177.611 €162.720 €25153.745 €289.306 €258.601 €231.700 €30194.727 €414.547 €361.759 €316.820 €35239.973 €578.406 €492.409 €421.301 € 40289.930 €791.783 €657.096 €548.968 €Quelle: Finanztip-Analyse (Stand: 2025)
Die folgende Tabelle zeigt die Wertentwicklung im Zeitverlauf nach Steuern. Also wenn Du Deine Anteile im jeweiligen Jahr verkaufen würdest.
Tabelle: So entwickeln sich die Musterportfolios nach Steuern JahreEinzahlung80 %60 %40 %1583.008 €116.191 €109.438 €103.367 €20116.627 €182.172 €168.008 €155.601 €25153.745 €268.518 €242.222 €219.794 €30194.727 €380.981 €335.809 €298.314 €35239.973 €526.884 €453.344 €393.969 €40289.930 €715.553 €600.443 €510.084 €Quelle: Finanztip-Analyse (Stand: 2025)
Wie hat Finanztip die Entnahmequote für Auszahlphase berechnet?Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sollte die Entnahmequote in der Auszahlphase vorsichtig kalkuliert sein. Denn sonst besteht die Gefahr, dass Dir das Geld vor dem Lebensende ausgeht.
Deswegen haben wir uns angeschaut, wann das Geld eines Anlegers bei verschiedenen Entnahmequoten aufgebraucht ist, wenn es in der Entnahmephase für den Anleger besonders schlecht am Aktienmarkt läuft. Dazu mussten wir eine Annahme über die Lebenserwartung treffen. Hier haben wir uns an der Kohortensterbetafel des Statistischen Bundesamtes orientiert. Für Männer haben wir eine Lebenserwartung 98 Jahren und für Frauen von 100 Jahren angenommen.
Das Ergebnis unserer Berechnung: Bei einer Entnahme von drei Prozent des Portfoliowerts zu Ruhestandsbeginn ist auch bei einer relativ schlechten Entwicklung der Aktienmärkte am Lebensende immer noch Geld übrig. Deswegen raten wir zu einer Entnahmequote von drei Prozent des Portfoliowertes zu Ruhestandsbeginn.