Aminosäuren (AS) sind die grundlegenden Bausteine von Proteinen und spielen eine entscheidende Rolle im Körper. Sie sind für zahlreiche biologische Prozesse unerlässlich, einschließlich des Aufbaus und der Reparatur von Gewebe, der Produktion von Enzymen und Hormonen sowie der Aufrechterhaltung der Muskelmasse. Nahrungsergänzungsmittel mit Aminosäuren können helfen, den Bedarf an diesen wichtigen Stoffen zu decken, insbesondere bei bestimmten diätetischen Einschränkungen oder erhöhtem Bedarf.

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ToggleSynonymeAminosäuren Ergänzungen werden oft auch als „Aminosäuren-Präparate“ oder „Aminosäuren-Supplemente“ bezeichnet. Sie können in verschiedenen Formen erhältlich sein, einschließlich Kapseln, Pulver oder flüssigen Tropfen.
EigenschaftenAminosäuren werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: essentielle und nicht-essentielle. Essentielle Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Zu den nicht-essentiellen Aminosäuren zählt der Körper hingegen selbst.
Essentielle Aminosäuren: Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, ValinNicht-essentielle Aminosäuren: Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glycin, Serin, TyrosinLeitsymptomeEin Mangel an Aminosäuren kann sich durch verschiedene Symptome äußern, wie z. B.:
Müdigkeit und SchwächeMuskelabbauVerzögerte WundheilungStimmungsänderungen oder depressive VerstimmungenPotenzielle WirkungenDie Einnahme von Aminosäuren Ergänzungen kann verschiedene positive Effekte haben, darunter:
Verbesserung der Muskelperformance und -regenerationUnterstützung des ImmunsystemsVerbesserung der SchlafqualitätFörderung des geistigen WohlbefindensVorteile von spezifischen AminosäurenAminosäuren spielen eine zentrale Rolle in zahlreichen biologischen Prozessen und können je nach ihrer spezifischen Funktion unterschiedliche Vorteile bieten. Hier sind einige der wichtigsten Aminosäuren und deren Vorteile:
1. L-ArgininVorteile:
Verbesserte Durchblutung: L-Arginin kann die Produktion von Stickstoffmonoxid fördern, was die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung verbessert.Unterstützung des Immunsystems: Es spielt eine Rolle bei der Immunantwort und kann die Heilung von Wunden fördern.2. L-GlutaminVorteile:
Muskelregeneration: Diese Aminosäure ist entscheidend für die Regeneration von Muskelgewebe nach intensivem Training.Darmgesundheit: Glutamin ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Integrität der Darmschleimhaut und kann die Gesundheit des Verdauungssystems unterstützen.3. L-CarnitinVorteile:
Fettstoffwechsel: L-Carnitin hilft dabei, Fettsäuren in die Mitochondrien zu transportieren, wo sie als Energiequelle genutzt werden können. Dies kann die Fettverbrennung unterstützen.Energielevel: Es kann die sportliche Leistung steigern, indem es die Ausdauer verbessert und die Ermüdung verringert.4. L-TyrosinVorteile:
Mentaler Fokus: Tyrosin wird im Körper in Neurotransmitter wie Dopamin und Noradrenalin umgewandelt, die die Stimmung und die kognitive Funktion unterstützen können.Stressbewältigung: Es kann helfen, die Stressreaktion des Körpers zu regulieren, insbesondere unter Druck oder in stressigen Situationen.5. L-LeucinVorteile:
Muskelaufbau: Leucin ist entscheidend für die Proteinsynthese und kann den Muskelaufbau und -erhalt fördern, insbesondere nach dem Training.Appetitregulation: Diese Aminosäure kann auch die Regulierung des Blutzuckerspiegels und des Appetits unterstützen.6. L-CysteinVorteile:
Entgiftung: Cystein spielt eine wichtige Rolle im Antioxidans Glutathion und kann die Entgiftungsprozesse im Körper unterstützen.Hautgesundheit: Aufgrund seiner Rolle bei der Kollagenbildung kann Cystein die Hautelastizität und -gesundheit fördern.7. TryptophanVorteile:
Schlafqualität: Tryptophan ist eine Vorstufe von Serotonin, das zur Regulierung des Schlafs beiträgt. Eine ausreichende Zufuhr kann die Schlafqualität verbessern.Stimmungsaufhellung: Es kann Stimmungsschwankungen ausgleichen und hilft, Stress und Angst zu reduzieren.8. GlycinVorteile:
Kollagenbildung: Glycin ist eine wichtige Komponente von Kollagen und unterstützt die Gelenk- und Hautgesundheit.Schlafverbesserung: Es kann die Schlafqualität verbessern und die Erholung fördern.Diese spezifischen Aminosäuren haben jeweils einzigartige Vorteile, die über die allgemeine Proteinaufnahme hinausgehen. Bei der Einnahme von Aminosäuren Ergänzungen ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Ziele zu berücksichtigen und sich gegebenenfalls von einem Fachmann beraten zu lassen.
DosierungDie empfohlene Dosierung von Aminosäuren kann je nach Art der verwendeten Aminosäuren und individuellem Bedarf variieren. Es ist wichtig, die Anweisungen auf dem Produkt zu beachten und im Zweifelsfall einen Arzt zu konsultieren. Allgemein gelten folgende Richtwerte:
Für Sportler: 5-10 Gramm vor und nach dem TrainingFür allgemeine Wellness: 1-3 Gramm pro TagSicherheit und NebenwirkungenNahrungsergänzungsmittel mit Aminosäuren gelten in der Regel als sicher, wenn sie in empfohlenen Dosierungen eingenommen werden. Mögliche Nebenwirkungen sind:
MagenbeschwerdenKopfschmerzenSchwindelDiese sind jedoch meist mild und vorübergehend. Bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder Medikamenteneinnahme sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Anwendung bei KindernBei der Anwendung von Aminosäuren Ergänzungen bei Kindern ist Vorsicht geboten. In vielen Fällen reicht eine ausgewogene Ernährung, um den Aminosäurenbedarf zu decken. Sole oder Nahrungsergänzungsmittel sollten nur unter ärztlicher Aufsicht gegeben werden, um mögliche Risiken zu vermeiden.
Anwendungsmöglichkeiten in der SelbstpflegeAminosäuren kann man in der Selbstpflege zur Unterstützung der körperlichen Fitness und der allgemeinen Gesundheit einsetzen. Dazu gehören:
Förderung der Regeneration nach sportlicher BetätigungUnterstützung des Immunsystems während der Erkältungs- und GrippezeitVerbesserung der Schlafqualität durch gezielte Einnahme vor dem ZubettgehenÄhnliche NahrungsergänzungsmittelEs gibt verschiedene andere Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine, die ähnliche Anwendungen und Indikationen haben, wie z. B.:
Proteinpulver: zur Unterstützung der Muskelmasse.BCAAs (verzweigtkettige Aminosäuren): zur Verbesserung der sportlichen Leistung und Erholung.Multivitamine: zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit und zur Deckung von Mikronährstofflücken.Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Proteinquellen wie Fleisch, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten und Nüssen ist, ist oft der beste Weg, um den Aminosäurenbedarf zu decken, bevor man auf Ergänzungen zurückgreift.
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Im Folgenden möchten wir eine ausführliche Analyse aktueller wissenschaftlicher Studien zu Aminosäuren (AS) als Nahrungsergänzungsmittel vornehmen, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf der Einnahme in Tablettenform liegt. Ziel dieser Betrachtung ist es, die vorhandene wissenschaftliche Evidenz hinsichtlich Wirksamkeit, Sicherheit und Anwendungsgebieten von Aminosäuren-Tabletten umfassend zu bewerten.
Aminosäuren stellen die fundamentalen Bausteine von Proteinen dar und übernehmen zentrale Funktionen in einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen im menschlichen Organismus. Die Supplementierung mit einzelnen Aminosäuren oder spezifischen Mischungen zielt häufig darauf ab, gezielte physiologische Effekte zu erzielen, die über die allgemeine Proteinzufuhr hinausgehen. Dabei haben sich Tabletten und Kapseln als eine weit verbreitete Darreichungsform etabliert, welche insbesondere die gezielte Aufnahme einzelner Aminosäuren erleichtert. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn der Geschmack der Aminosäure unangenehm ist oder eine präzise Dosierung erforderlich erscheint.
Zur Gewinnung der vorliegenden Erkenntnisse wurde eine umfassende Recherche in renommierten wissenschaftlichen Datenbanken wie PubMed, der Cochrane Library sowie Google Scholar durchgeführt. Dabei lag der Fokus auf systematischen Übersichtsarbeiten, Meta-Analysen sowie relevanten klinischen Studien, die sich mit den gängigen Aminosäuren und deren Mischungen beschäftigen, welche als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung finden. Hierzu zählen unter anderem verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs), essentielle Aminosäuren (EAAs), Kreatin, L-Arginin, L-Citrullin, Beta-Alanin, L-Glutamin, L-Tyrosin sowie 5-Hydroxytryptophan (5-HTP). Besonderes Augenmerk wurde dabei auf humane Studien gelegt.
Analyse der wissenschaftlichen Evidenz zu Aminosäuren-Tabletten als NahrungsergänzungsmittelDie vorliegende wissenschaftliche Evidenz erweist sich als sehr heterogen und ist stark abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu zählen die spezifische Aminosäure selbst, die verabreichte Dosierung, der Zeitpunkt der Einnahme, die Zielgruppe (beispielsweise Sportler, ältere Menschen oder Patienten mit bestimmten Erkrankungen) sowie das angestrebte Ziel der Supplementierung. Tabletten und Kapseln dienen hierbei primär als praktische Darreichungsform und ermöglichen die Aufnahme einzelner Aminosäuren oder definierter Kombinationen in präzisen Mengen. Obwohl viele Studien sich auf die Wirkung der jeweiligen Aminosäure unabhängig von der Formulierung (Pulver, Kapsel oder Tablette) beziehen, können Unterschiede in der Absorptionsrate bestehen.
1. Muskelaufbau und Muskelerhalt (Muskelproteinsynthese – MPS)Von besonderer Bedeutung sind hierbei essentielle Aminosäuren (EAAs), insbesondere Leucin, eine verzweigtkettige Aminosäure (BCAA). Während BCAAs (Leucin, Isoleucin und Valin) populär sind, zeigen Studien häufig eine geringere Effektivität im Vergleich zur vollständigen Zufuhr aller EAAs.
Die Studienlage umfasst zahlreiche randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), systematische Reviews sowie Meta-Analysen. So fasst beispielsweise Jackman et al. (2017) in ihrem Review zusammen, dass zwar BCAAs allein die Muskelproteinsynthese stimulieren können; jedoch reicht diese Stimulation nicht aus, um ein maximales Niveau zu erreichen, sofern nicht auch alle anderen essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge vorhanden sind. Ein weiterer Review von Gorissen und Witard (2018) unterstreicht die Bedeutung einer adäquaten Protein- und EAA-Zufuhr für die Muskelproteinsynthese insbesondere im Kontext von Krafttraining. Die Supplementierung mit EAAs in Mengen von etwa 6 bis 10 Gramm inklusive Leucin kann demnach effektiv zur Stimulation der Muskelproteinsynthese beitragen – besonders während der Erholungsphase nach körperlicher Belastung.
Die Ergebnisse legen nahe, dass EAAs in ihrer Gesamtheit wirksam sind, um den Muskelaufbau zu fördern bzw. den Muskelerhalt zu unterstützen – vorausgesetzt, die tägliche Gesamtproteinaufnahme ist ausreichend. Im Gegensatz dazu sind BCAAs allein zwar stimulierend für die MPS, jedoch begrenzt wirksam ohne ausreichende Verfügbarkeit weiterer EAAs aus Ernährung oder anderen Quellen. Zudem bieten BCAAs keinen eindeutigen Vorteil gegenüber einer ausgewogenen Zufuhr hochwertigen Proteins wie beispielsweise Molkenprotein.
In der praktischen Anwendung kann die Einnahme von EAA-Tabletten oder Kapseln sinnvoll sein, um gezielt die Muskelproteinsynthese anzuregen – etwa unmittelbar vor oder nach dem Training –, insbesondere wenn eine proteinreiche Mahlzeit zeitlich noch nicht verfügbar ist oder schwer einzunehmen erscheint. Hingegen ist die Evidenz für BCAA-Tabletten als alleiniges Supplement zur Steigerung der Muskelmasse über eine ausreichende Proteinversorgung hinaus eher schwach. Eine Priorisierung einer adäquaten Gesamtproteinaufnahme erscheint hier sinnvoller.
2. Leistungssteigerung und Erholung im SportEin weiterer wichtiger Anwendungsbereich betrifft die Verbesserung sportlicher Leistungsfähigkeit und Regeneration. Hierbei stehen Kreatin (obgleich technisch ein Derivat), Beta-Alanin sowie L-Citrullin/L-Arginin im Vordergrund; daneben werden auch BCAAs und L-Glutamin untersucht.
Kreatin ist hierbei am besten erforscht: Meta-Analysen wie jene von Kreider et al. (2017) belegen konsistent positive Effekte auf hochintensive Leistungen – beispielsweise Sprints oder Krafttraining – sowie auf Muskelmasse und Kraftzuwachs.
Beta-Alanin zeigt nachweislich Verbesserungen bei hochintensiven Belastungen mittlerer Dauer (ca. 30 Sekunden bis etwa 10 Minuten), was durch eine Erhöhung des Carnosingehalts im Muskel als puffernder Effekt erklärt wird (Hobson et al., 2012).
L-Citrullin beziehungsweise L-Arginin werden hinsichtlich ihrer Fähigkeit untersucht, durch Steigerung der Stickstoffmonoxid-Produktion die Durchblutung zu verbessern. So deuten Reviews darauf hin, dass Citrullin insbesondere besser resorbiert wird als Arginin oral eingenommen und leichte Verbesserungen bei Ausdauerleistung sowie Trainingsvolumen im Krafttraining bewirken kann (Pérez-Guisado & Jakeman, 2010).
BCAAs zeigen bei der Erholung – insbesondere bezüglich der Reduktion von Muskelkater (DOMS) – gemischte Ergebnisse mit meist moderaten Effekten (Fedewa et al., 2019). Ihre Wirkung auf akute Ermüdung während des Trainings bleibt begrenzt.
L-Glutamin hingegen weist bei gesunden Sportlern kaum nachweisbare Effekte auf Muskelaufbau oder Leistung auf; seine Rolle liegt eher in immunologischen Funktionen und der Unterstützung der Darmgesundheit (Cruzat et al., 2018).
Zusammenfassend lässt sich feststellen: Kreatin in Tabletten- oder Kapselform besitzt eine starke wissenschaftliche Grundlage für Leistungssteigerungen bei kurzen intensiven Belastungen sowie für den Muskelaufbau. Beta-Alanin weist ebenfalls gute Evidenz für Leistungsverbesserungen bei Belastungen mittlerer Dauer auf. Citrullin zeigt moderate positive Effekte auf Ausdauer und Krafttraining.
Im Gegensatz dazu sind BCAAs hinsichtlich Leistungssteigerung nur begrenzt wirksam und haben allenfalls einen leicht positiven Einfluss auf Muskelkater; L-Glutamin zeigt bei gesunden Personen kaum Nutzen für Leistung oder Muskelaufbau.
3. Auswirkungen auf Stimmung, Schlaf und kognitive FunktionenIn diesem Bereich spielen Aminosäuren wie L-Tryptophan, 5-HTP (ein Derivat von Tryptophan), L-Tyrosin sowie L-Theanin eine Rolle.
L-Tryptophan und 5-HTP fungieren als Vorläufer des Neurotransmitters Serotonin. Studien weisen darauf hin, dass diese Substanzen potenziell positive Effekte bei leichten Formen von Depressionen, Angstzuständen sowie zur Verbesserung der Schlafqualität – insbesondere hinsichtlich des Einschlafens – haben können; dies gilt vor allem für Personen mit niedrigem Serotoninspiegel (Turner et al., 2006). Die Evidenz hierfür wird als moderat eingestuft.
L-Tyrosin ist Vorläufer von Dopamin und Noradrenalin und kann unter Stressbedingungen wie Schlafmangel oder extremen Umweltbedingungen (Kälte, Höhe) kognitive Funktionen wie Konzentration und Arbeitsgedächtnis verbessern; unter stressfreien Bedingungen sind die Effekte jedoch weniger ausgeprägt.
L-Theanin kommt natürlicherweise im grünen Tee vor und beeinflusst nachweislich Gehirnwellenmuster durch Erhöhung von Alpha-Wellen – was mit einem Zustand entspannter Wachheit assoziiert wird. Es wird häufig zur Stressreduktion und zur Förderung fokussierter Aufmerksamkeit ohne sedierende Nebenwirkungen eingesetzt; auch hier gilt die Evidenz als moderat aber vielversprechend (Nobre et al., 2008).
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Aminosäuren wie L-Tryptophan/5-HTP sowie L-Theanin potenziell günstige Wirkungen auf Stimmungslage, Angstzustände und Schlafqualität entfalten können. L-Tyrosin scheint speziell unter Stressbedingungen kognitive Leistungen zu unterstützen.
Aufgrund möglicher Wechselwirkungen – beispielsweise zwischen Tryptophan/5-HTP und serotonergen Antidepressiva – sollte eine Einnahme dieser Substanzen wohlüberlegt erfolgen und gegebenenfalls ärztlich begleitet werden.
4. Weitere spezifische AnwendungsgebieteIm klinischen Kontext finden sich weitere Einsatzmöglichkeiten für bestimmte Aminosäuren:
Bei Sarkopenie – dem altersbedingten Verlust an Muskelmasse – konnte gezeigt werden, dass eine Supplementierung mit EAAs insbesondere Leucin in Kombination mit Krafttraining den Muskelschwund verlangsamen sowie Muskelmasse erhalten oder sogar steigern kann.
Für Wundheilungssituationen nach Operationen oder Verbrennungen werden Arginin und Glutamin eingesetzt; diese unterstützen neben dem Heilungsprozess auch das Immunsystem. Diese Anwendungen stellen medizinische Interventionen dar und unterscheiden sich somit deutlich von allgemeinen Nahrungsergänzungen.
Darüber hinaus werden sogenannte Stickstoffmonoxid-Booster wie L-Arginin und L-Citrullin zur Verbesserung der Durchblutung untersucht – beispielsweise bei erektiler Dysfunktion oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit – wobei die Evidenz teils gemischt ist; für Citrullin wächst sie jedoch zunehmend.
5. Sicherheit und NebenwirkungenDie Sicherheitsprofile einzelner Aminosäuren wurden in zahlreichen klinischen Studien untersucht; toxikologische Daten liegen ebenfalls vor.
Generell gelten die meisten Aminosäuren bei Einnahme innerhalb empfohlener Dosierungen als sicher und gut verträglich. Häufige Nebenwirkungen betreffen mild ausgeprägte gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall – insbesondere bei hohen Dosen oder Einnahme auf nüchternen Magen.
Spezifisch kann Beta-Alanin kurzzeitig ein harmloses Kribbeln auf der Haut verursachen („Paresthesie“). Sehr hohe Dosen bestimmter Aminosäuren könnten theoretisch Leber oder Nieren belasten; dies ist jedoch bei gesunden Personen unter üblichen Supplementierungsregimen unwahrscheinlich.
Auch Interaktionen mit Medikamenten sind möglich: So kann L-Tryptophan bzw. 5-HTP in Kombination mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) ein Serotonin-Syndrom auslösen; daher sollte hier unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Arginin beziehungsweise Citrullin könnten theoretisch mit Blutdruckmedikamenten interagieren.
Ferner variiert die Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln hinsichtlich Reinheit und Gehalt an Wirkstoffen teilweise erheblich; Kontaminationen sind nicht auszuschließen.
Daher ist festzuhalten: Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind Aminosäurepräparate in Tablettenform allgemein sicher; Personen mit Vorerkrankungen wie Nieren- oder Leberleiden sowie solche unter medikamentöser Behandlung sollten jedoch vor Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten.
Zusammenfassende BewertungDie wissenschaftliche Evidenz zur Anwendung von Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel zeigt deutliche Unterschiede je nach Substanzart sowie dem angestrebten Anwendungsziel:
Starke Evidenz besteht für Kreatin und Beta-Alanin hinsichtlich spezifischer Leistungssteigerungen im Sport bei hochintensiven beziehungsweise mittel-lang andauernden Belastungen.
Moderate Evidenz liegt vor für EAAs zur effektiven Stimulation der Muskelproteinsynthese insbesondere post-exercise bzw. bei suboptimaler Proteinzufuhr; ferner für L-Citrullin bezüglich leichter Verbesserungen bei Ausdauerleistung sowie für L-Tryptophan/5-HTP und L-Theanin hinsichtlich positiver Effekte auf Stimmungslage, Schlafqualität und Entspannung; ebenso unterstützt L-Tyrosin kognitive Leistungen unter Stressbedingungen.
Schwache bis gemischte Evidenz findet sich bei gesunden Personen für BCAAs: Diese zeigen gegenüber einer ausgewogenen Proteinversorgung nur begrenzte Vorteile hinsichtlich Muskelaufbau oder Leistungssteigerung sowie inkonsistente Effekte bezüglich Muskelkaterreduktion. L-Glutamin weist kaum relevante Effekte auf Leistung oder Muskelfunktion bei Gesunden auf; seine Bedeutung liegt eher im klinischen Bereich.
Die Darreichungsform Tablette beziehungsweise Kapsel bietet primär Vorteile durch präzise Dosierungsmöglichkeiten einzelner Aminosäuren wie Kreatin, Beta-Alanin, Tyrosin oder 5-HTP sowie durch Geschmacksneutralität und einfache Handhabung unterwegs. Nachteile können darin bestehen, dass oftmals mehrere Tabletten eingenommen werden müssen um wirksame Dosen zu erreichen – insbesondere bei EAAs oder BCAAs –, sowie potenziell geringfügig langsamere Absorptionsraten im Vergleich zu Pulvern; dies erscheint jedoch meist klinisch unerheblich.
Insgesamt können Aminosäurepräparate in Tablettenform unter korrekter Anwendung eine sinnvolle Ergänzung darstellen – beispielsweise zur gezielten Leistungssteigerung durch Kreatin/Beta-Alanin oder zur Unterstützung der Muskelproteinsynthese mittels EAAs beziehungsweise zur Förderung kognitiver Funktionen unter Stress durch Tyrosin. Für viele gängige Supplements wie BCAAs ist jedoch ein zusätzlicher Nutzen über eine ausgewogene proteinreiche Ernährung hinaus bei gesunden Menschen oft begrenzt beziehungsweise nicht eindeutig belegt.
Abschließend sei betont: Die Auswahl eines geeigneten Supplements sollte stets individuell erfolgen unter Berücksichtigung der jeweiligen Aminosäureeigenschaften, des Ernährungsstatus, des Trainingsziels sowie des Gesundheitszustandes des Anwenders. Zudem empfiehlt sich eine qualifizierte Beratung durch Ärzte, Ernährungsberater oder Sportwissenschaftler vor Beginn einer Supplementierung – insbesondere wenn Vorerkrankungen bestehen oder Medikamente eingenommen werden –, um Sicherheit und Wirksamkeit bestmöglich zu gewährleisten.
Letzte Aktualisierung am 2025-12-27 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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